LC Avranches - Besuch in Mosbach 2025 - Mosbach
Was Blumen und Völkerverständigung blühen lässt
Mit einer deutsch französischen Spende zweier Lions-Clubs wird die Neugestaltung der Bürgergärten unterstützt
Von Ursula Brinkmann
Mosbach. Der freundschaftliche Austausch zwischen den Lions-Clubs Mosbach und Avranches in der Normandie „blüht" seit fast sechs Jahrzehnten. Da war es nur folgerichtig, dass man beim jüngsten Besuch der französischen Partnerinnen und Partner in Mosbach gemeinsam ein Gartenprojekt unterstützt. 4000 Euro spendeten die Clubs für die Neugestaltung eines Teils der Bürgergärten, den der Förderverein Stadtpark Mosbach angeregt hatte. „Noch ist der neue Name des Fördervereins dem alten - LGS 1997 - nicht ganz gewichen", meinte seine Vorsitzende Birgit Dallinger, doch stünden die Zeichen so und so auf Veränderung.
In jenem Teil, der schon seit jeher als die Bürgergärten bekannt ist, fanden sich nun auch die fast 30 edlen Spender ein, um Birgit Dallinger den Scheck zu überreichen. Und die erläuterte, was mit dem in die Jahre gekommen Bewuchs passieren soll: „Wir machen fast alles platt, bis auf die Großgehölze.“
Dass etwas geschehen muss, ist längst Konsens und hatte im Frühjahr bei einer Sitzung des Technischen Ausschusses Gehör gefunden, dem (und der Stadtverwaltung) der Förderverein Bericht erstattet hatte. Mehr als 20 Jahre nach der Landesgartenschau ist die Zeit reif für Veränderung, die auch zu einer Mittelaufstockung um 10.000 Euro jährlich auf 100.000 Euro durch die Stadt Mosbach führt, damit das weitläufige Gelände als schmuckes Naherholungsgebiet erhalten werden kann.
Die Lions wollen sich daran gern beteiligen, wie Dr. Peter Klingner
ausführte. Er ist zusammen mit Jörg Weisshaar in dem Serviceclub für die Partnerschaft mit den Lions in Frankreich verantwortlich. „Umgekehrt werden wir uns im nächsten Jahr an einem Projekt beteiligen, wenn wir nach Avranches fahren.“ Und dann betonte er noch, dass die Freundschaft mit den Franzosen schon länger bestehe als der Elysée-Vertrag.
„Seit 59 Jahren!“ Und dass man auch schon andere Projekte - beispielsweise in Namibia - unterstützt habe.
Was nun die Bürgergärten angeht, in denen Herbstanemonen, Akelei und andere Stauden Ausmaße angenommen haben, die nicht mehr gut zu pflegen seien, in denen die Hecken gern auch solche schützten, die sich hier zum Müllentsorgen oder anderen „erleichternden“ Geschäften einfinden, in denen die (nicht befestigten) Wege ausgewaschen seien, beschrieb Fördervereinsvorsitzende und Gartenspezialistin Dallinger, was hier geschehen müsse: „Alles wird viel offener und - dank breiterer Rasenflächen - besser zu bearbeiten sein.“
Mit insektenfreundlichen Blühmischungen und regionaltypischen Gewächsen will man auch dem ökologischen Anspruch gerecht werden. Aber nicht nur Bienen und Co. sollen sich hier heimisch fühlen; mit Sitzbänken will man es den Parkbesuchern ebenfalls gemütlich machen.
Rund 40.000 Euro sind veranschlagt. Einen etwa 50-Prozent-Anteil hofft man, mit Mitteln aus dem EU-Förderprojekt „Leader abdecken zu können. „Die Entscheidung wird Mitte Juli fallen.“ Sollte sie zugunsten des Fördervereins ausfallen, dann kann mit den Arbeiten am 14. September begonnen werden.
„Wer Interesse, Spaß an der Gartenarbeit und einen Spaten hat, der ist ab 11. September eingeladen, die Stauden auszugraben, die wir mit dem Bagger entfernen wollen“. wirbt Birgit Dallinger dafür, die aussortierten Pflanzen im heimischen Garten wieder anzusiedeln. „Die haben aber große Wurzelballen“, warnt sie, „und außerdem müssen wir erst die Leader-Zusage bekommen.“ Umso dankbarer ist sie für die deutsch-französische Düngespritze.